Der Luftangriff richtete sich gegen zwei Hamas-Aktivisten im Alter von 22 und 24 Jahren, die nach palästinensischen Angaben zu Wachdiensten eingesetzt waren. Die israelischen Streitkräfte erklärten hingegen, die Aktion habe sich gegen eine Hamas-Zelle gerichtet, die einen Angriff auf die jüdische Siedlung Netzarim vorbereitet haben soll. Bei den beiden in Gaza Getöteten handelte es sich um Mitglieder der Essedin-el-Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Arm der radikalislamischen Hamas-Bewegung, wie die Organisation selbst mitteilte.
Die israelische Armee hatte bereits am Mittwoch kurz nach dem palästinensischen Attentat bei einem Raketenangriff in Gaza zwei führende Hamas-Mitglieder und fünf weitere Palästinenser getötet. Rund eine Stunde zuvor hatte sich ein 18-jähriger Palästinenser in einem Bus in Jerusalem in die Luft gesprengt und dabei 16 Menschen mit in den Tod gerissen. Dutzende weitere wurden verletzt. Der Attentäter stammte aus Hebron im Westjordanland. Laut einem Bekennerschreiben auf der Website der Hamas waren die Essedin-el-Kassam-Brigaden für den Anschlag verantwortlich. Eineinhalb Tage nach dem fehlgeschlagenen Anschlag der israelischen Armee auf den Hamas-Führer Abdelasis el Rantissi erlag ein 50-jähriger Mann seinen Verletzungen. Damit stieg die Zahl der Opfer dieses Anschlags auf drei. Rantissi überlebte schwer verletzt und schwor vom Krankenbett aus Rache.
Die neue Eskalation der Gewalt - eine Woche nach dem Nahost-Gipfel von Akaba, bei dem die Erneuerung des Nahost-Friedensprozesses beschlossen worden war - wurde allgemein verurteilt. Der palästinensische Präsident Jassir Arafat rief beide Seiten auf, den Teufelskreis der Gewalt zu beenden „zum Wohle der beiden Völker“. Ministerpräsident Mahmud Abbas appellierte, unverzüglich mit der Umsetzung des internationalen Nahost-Friedensplans zu beginnen. Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon erklärte zwar, er sei entschlossen, den Friedensprozess fortzusetzen, bekräftigte aber zugleich: „Der Staat Israel wird weiter die Terroristen verfolgen und die, die sie schicken.“ Der französische Staatspräsident Jacques Chirac und der britische Premierminister Tony Blair, sowie UN-Generalsekretär Kofi Annan riefen ebenfalls dazu auf, den Friedensprozess fortzusetzen. Die Welt