
Frauen in Stockholm weinen vor einem Plakat der Außenministerin Anna Lindh, die am 11. September an Folgen einer Verletzung starb, die sie einen Tag davor in Stockholmer Kaufhaus erlitten hatte.
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Stockholm - Die schwedische Außenministerin Anna Lindh ist tot. Sie erlag ihren Verletzungen durch das Messerattentat am frühen Donnerstagmorgen um 5.29 Uhr. Schwedens Ministerpräsident Göran Persson sagte: „Anna Lindh hat uns verlassen. Die Familie hat die Mutter und Gefährtin verloren. Die Sozialdemokratie hat einen ihrer tüchtigsten Politiker verloren. Die Regierung hat eine befähigte Ministerin und eine gute Kollegin verloren. Schweden hat sein Gesicht nach draußen in die Welt verloren.“ Der schwedische König Carl XVI. Gustaf teilte mit, er sei zutiefst bestürzt.
In der Nacht hatten Chirurgen am Stockholmer Karolinska-Krankenhaus acht Stunden auf dem Operationstisch um das Leben der 46-Jährigen gekämpft. Nach Abschluss der ersten Operation um 01.00 Uhr nachts erklärten die Ärzte, Lindh habe durch die Messerstiche des Attentäters schwere Schäden an der Leber mit starken inneren Blutungen als Folge erlitten. Ein Unbekannter hatte der 46-Jährigen am Vortag in einem Stockholmer Kaufhaus mehrere Stichwunden in Unterleib, Brust und einen Arm zugefügt. Der Attentäter, der eine Tarnjacke trug, entkam. Nach ihm wurde eine Großfahndung eingeleitet, die auch in der Nacht ergebnislos blieb. Das Tatmesser wurde sichergestellt. Die Polizei analysierte auch die Aufzeichnungen der Überwachungskameras des Kaufhauses. Nach ersten Erkenntnissen deute nichts auf eine politisch motivierte Tat hin.
Lindh habe keine Leibwächter bei sich gehabt, sagte Ministerpräsident Persson. Lindh gilt als derzeit populärste Politikerin in dem skandinavischen Land und potenzielle Persson-Nachfolgerin.
aus: ELT.de/AP/dpa