LOS ANGELES – Er wolle sich möglichst rasch mit US-Präsident George W. Bush in Kalifornien treffen, sagte Schwarzenegger auf einer ersten Pressekonferenz nach der Wahl in Los Angeles. Bush habe ihm bei einem Telefonat seine Hilfe zugesagt. Er werde den Präsidenten „um viele Gefallen“ bitten, kündigte der Wahlsieger an, der die marode Wirtschaft des bevölkerungsreichsten US-Staates sanieren will.
Er bekräftigte sein Wahlversprechen, als Gouverneur keine Steuern zu erhöhen. Zunächst müsse er sich aber einen Überblick über das Ausmaß des Haushaltsdefizits verschaffen, dann werde er konkrete Sparmaßnahmen nennen. Am Donnerstag wollte Schwarzenegger sein Berater-Team für den Amtsantritt vorstellen.
Der Politik-Neuling sagte illegalen Einwanderern seine Hilfe zu und erklärte den Umweltschutz zu einer seiner Prioritäten. „Wir können Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig für eine saubere Umwelt sorgen.“ Nach seiner Amtsübernahme in Sacramento werde er als erstes die kürzlich beschlossene, äußerst unpopuläre Verdreifachung der Kfz-Steuer rückgängig machen, stellte Schwarzenegger in Aussicht.
Für seine Filmfans hatte der Hollywood-Star allerdings schlechte Nachrichten: Als Gouverneur werde er so viel arbeiten müssen, dass ihm keine Zeit zum Filme drehen bleibe.
Schwarzenegger (56) hatte am Dienstag die vorgezogene Wahl trotz Vorwürfen zahlreicher Frauen über sexuelle Belästigungen mit rund 48 Prozent der Stimmen weit vor seinen Konkurrenten gewonnen. Er dürfte den abgewählten Demokraten Gray Davis im November ablösen und dann seine bis Ende 2006 laufende Amtszeit übernehmen. Bis zum 10. Januar muss ein neuer Budgetplan vorgelegt werden. Das Defizit im kommenden Haushaltsjahr wird auf mindestens 8 Milliarden Dollar geschätzt.
Bei der Wahl, die auf Grund eines Volksbegehrens elf Monate nach der letzten Gouverneurswahl stattfand, stimmten rund 55 Prozent für die Abwahl von Davis. Ihm wurden die schwere Wirtschaftskrise und das riesige Haushaltsdefizit angelastet. Nach Auszählung der meisten Stimmen votierten nach Angaben der Wahlkommission gut 3,6 Millionen Menschen für Schwarzenegger. Er kam damit auf über 48 Prozent der abgegebenen Stimmen. Sein demokratischer Gegenkandidat und Vize-Gouverneur Cruz Bustamente kam als zweiter nur auf knapp 32 Prozent. WELT.de/dpa