137 Tage nach der Entlassung bei Vizemeister Bayer Leverkusen wegen seiner Kokain-Affäre gibt Christoph Daum sein Trainer-Comeback. Der 47-Jährige unterschrieb beim achtmaligen türkischen Meister Besiktas Istanbul in einer Blitzaktion einen Vertrag mit einer Laufzeit von 15 Monaten. Er tritt die Nachfolge des schwer erkrankten Nevio Scala an. „Ich bin froh, wieder arbeiten zu können“, sagte Daum. „Fußball ist mein Leben.“
Nach Angaben türkischer Medien köderte der Traditionsklub den Coach mit einer Netto-Gage von umgerechnet 3,7 Millionen Mark. Rund 700.000 Mark netto soll Daum bis zum Ende der Spielzeit kassieren. Für die Saison 2001/2002 sei ein Salär von drei Millionen Mark netto ausgehandelt.
Hayri Cem von der Besiktas-Vereinsführung betonte, dass die Kokain-Affäre und die noch nicht abgeschlossenen Ermittlungen in Deutschland „kein Hindernis“ seien, „um in der Türkei zu arbeiten“. Die Staatsanwaltschaft in Köln bestätigte, dass sie keine Bedenken habe. Da es keinen Haftbefehl gebe, spreche auch nichts gegen ein Engagement Daums in der Türkei, sagte eine Sprecherin. Während seines ersten Türkei-Engagements hatte Daum Besiktas 1994 zum Pokalsieg und 1995 zur Meisterschaft geführt. Vom 6. Januar 1994 bis zum 6. Mai 1996 dauerte sein Engagement als Cheftrainer.
Auch bei der Rückkehr an seine alte und neue Wirkungsstätte wurde Daum euphorisch empfangen.
Die Welt