Das Dampfbügeleisen. Weihnachtlich ummantelt und mit einer goldenen Schleife, täuschte das Päckchen nur kurzfristig darüber hinweg, dass meine Mutter einen fatalen Hang zu praktischen Geschenken hatte. Ich dankte artig, nahm es mit in das Zimmer am Grazer Grieskai – und führte fortan ein bügelloses Leben.
Vielleicht liegt es heute noch dort, in dem alten Flurschrank der Hauswirtin, von Spinnweben umhüllt, ein Ding, für die Ewigkeit geschaffen – und das schrecklichste aller Weihnachtsgeschenke.
Ich habe meine Abneigung gegen die Bedienung von Dampfbügeleisen bis heute bewahrt. Auch gegen praktische Geschenke jeglichen Designs unterm Weihnachtsbaum: Der Austausch von Waren zerstört den Zauber, der aus der Kindheit bis heute wirken könnte.
Meine Tochter verschenkt Bastelarbeiten: Ihr größtes und schönsten Geschenk ist ein Roboter aus Pappe, liebevoll bemalt, völlig nutzlos, eine Zierde meines Arbeitszimmers. So lange wir einander mit Spielzeug beschenken, ist Weihachten nicht verloren.
Das Beste daran: Seit ein paar Jahren verzichten die erwachsenen Familienmitglieder auf teures Spielzeug und spenden für ein Kinderheim in Indien. Brother Kimpton schreibt wundervolle Dankesbriefe: So haben wir länger was von Weihnachten.