
Der Pulitzer-Preis ist die wichtigste internationale Auszeichnung im Bereich Fotojournalismus. Das Buch Zeitbilder (45 Jahre Pulitzer-Preis-Fotografie) zeigt sämtliche preisgekrönten Aufnahmen, die zwischen 1942 und 1999 endstanden sind, von Kriegen und Katastrophen des 20. Jahrhuderts bis zu der friedlichen Revolution von 1989 oder den Olympischen Spielen in Barcelona. Hal Buell als Leiter der Agentur Associated Press erzählt die Geschichten hinter den Fotos. Am 4. September 1975 trat in Kraft das neue System der Schulbusse in den USA. Es gab heftige Proteste. Das Fotografenteam des Louisville (Kentucky) Courier-Journal sollte darüber ausgewogen berichten. Die Serie umfasste 70 Fotos von den Ereignissen in Louisville, friedlichen Protesten sowie dem Verhalten von Kindern.
Für die Journalisten des Louisville (Kentucky) Courier-Journal stellte sich nicht die Frage, ob es ein allgemeines Schulbussystem geben werde – darüber gab es bereits eine Verfügung des Bundesgerichts – sondern, wie sie darüber berichten sollten. Tom Hardin, damaliger Leiter des 27köpfigen Fotografen-Teams, erinnerte sich, daß man eine ausgewogene Berichterstattung anstrebte. Doch die Ausgewogenheit war nicht so einfach zu wahren, denn die Meinungen zu diesem Thema waren unterschiedlich. Die Schulbusse hatten sowohl Befürworter, als auch Gegner. Am ersten Schultag, 4. September 1975, sollte das neue System in Kraft treten. Die Berichterstattung des Courier-Journal erstreckte sich über Monate. Das beim Pulitzer-Komitee eingerichtete Portfolio umfaßte 70 Fotos. Sie dokumentierten die Ereignisse in Louisville, zeigten gewaltsame und friedliche Proteste, das Miteinander von Kindern, sowie Polizisten, die über die Aktivitäten des Ku-Klux-Klan oder die Befürworter des Systems wachten. Tom Hardin: „Das Schlüsselbild war ein herrlicher Schnappschuß von einem schwarzen und einem weißen Kind, die sich in einem leeren Klassenzimmer die Hand reichen.“
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