
In der orthodoxen Kirche von Celebic haben die SFOR-Soldaten ein Lager mit Waffen und Munition gefunden, doch nicht den gesuchten Serbenführer Radovan Karadzic. FOTO - REUTERS
Brüssel/Sarajevo - Ein Versuch der internationalen Friedenstruppe SFOR, den wegen Kriegsverbrechen gesuchten Serbenführer Radovan Karadzic festzunehmen, ist misslungen. Das bestätigte Nato-Sprecher Yves Brodeur der Nachrichtenagentur dpa. Die Aktion am Donnerstag in einer Hochburg serbischer Hardliner im Osten Bosnien-Herzegowinas sei beendet worden, sagte Brodeur am frühen Nachmittag. Nach seinen Angaben hatte die unter Nato-Führung stehende SFOR-Truppe Informationen, wonach sich Karadzic in der Nähe der Ortschaft Celebic aufhalte. Daraufhin sei versucht worden, ihn dort zu ergreifen.
Der frühere Führer der bosnischen Serben sei aber nicht gefunden worden. Die SFOR-Soldaten seien jedoch auf ein Lager mit Munition und Waffen gestoßen. Vor offiziellen Bestätigungen war aus Polizeikreisen nach außen gedrungen, dass das Dorf Celebici in Südbosnien von einem Großaufgebot der Friedenstruppe SFOR von der Außenwelt abgeschnitten worden sei. Berichte über andauerende Schießereien und Detonationen in dem Gebiet um Foca nährten in Sarajevo die Vermutungen über eine versuchte Festnahme des Ex-Serbenführers. Das Gebiet wurde in der Vergangenheit als ein mögliches Versteck von Karadzic genannt. Reuters, dpa