Der Energieverbrauch bei einem Passivhaus liegt bei € 1,- pro m2 im Jahr. Für ein Einfamilienhaus von 150m2 haben Sie also Heizkosten in der Höhe von € 150,-.
Der Bau eines Passivhauses kostet zwar 10-20% mehr als der Bau eines herkömmlichen Hauses. Durch die minimalen Energiekosten sind Passivhäuser aber finanziell äußerst attraktiv.
Ein Jahr Erfahrung mit dem Passivhaus
Familie Rudolph wohnt seit einem Jahr in einem Passivhaus. Eine herkömmliche Heizung gibt es hier nicht. Die gute Isolierung und eine kontrollierte Belüftung reichen aus, um das Haus im Winter warm und im Sommer kühl zu halten.
Wie fühlt man sich in einem solchen Haus?
Familie Rudolph: Die Luft ist besser als zum Beispiel im Haus unserer Eltern. In unserem Passivhaus riecht man eine Stunde nach dem Kochen nichts mehr. Man schläft bei geschlossenen Fenstern, die frische Luft strömt durch die Belüftung herein, Lärm, Staub und Pollen bleiben durch spezielle Filter draußen.
Gibt es auch Nachteile ?
Wie in einem anderen Haus ist die Luftfeuchtigkeit manchmal zu niedrig. Im Sommer oder wenn wir viele Gäste haben, wird es sehr warm. Und wenn im Winter die Sonne länger nicht scheint oder wir von einer Reise zurückkommen, dann kann es schon kalt sein.
Wie haben Sie diese Probleme gelöst?
Gegen die niedrige Luftfeuchtigkeit helfen viele Grünpflanzen.
Bei vielen Gästen im Sommer hilft am besten das Lüften durch Fensteröffnen in der Nacht oder wir stellen den Belüfter auf eine höhere Stufe. Seit Jänner haben wir eine Miniheizung.
In einem Passivhaus ist vieles anders. War es schwer, Ihre Gewohnheiten zu ändern?
Eigentlich nicht; man gewöhnt sich sehr schnell an die gleichmäßige Temperatur im Haus (auch Nachts!). Auch das Schlafen bei geschlossenen Fenstern ist kein Problem - dafür ist die nächtliche Ruhe umso angenehmer! Es fällt uns aber schwer, die Eingangstür immer geschlossen zu halten, um keine kalte Luft im Winter bzw. warme Luft im Sommer ins Haus zu lassen - bei drei kleinen Kindern nicht immer einfach.
Energiekosten pro Jahr - 130 m2, 2 Erwachsene und 3 Kinder
Normales Haus | Passivhaus | |
Heizkosten pro Jahr | 800 EURO | 164 EURO |
2. Glossar:
heizen | hier: für Wärme in einem Haus sorgen, z B mit einem Ofen |
herkömmlich | traditionell, normal |
die Belüftung, der Belüfter | hier: eine Anlage, die alte Luft aus dem Haus hinaus und frische Luft in das Haus hinein bringt |
die Pollen (Plural) | winzige fliegende Pflanzenteile, die Allergien auslösen können |
die Luftfeuchtigkeit | der Anteil von Wasser in der Luft |
die Gewohnheit | die Routine |
gleichmäßig | hier: die Temperatur im Haus bleibt immer gleich |
3. Leseverstehen:
Kreuzen Sie an, was in einem Passivhaus besser (+) und was schlechter (-) als in einem herkömmlichen Haus ist.
|
| + | - |
1 | Die Frische der Luft | ● | ● |
2 | Die Baukosten | ● | ● |
3 | Der Energieverbrauch | ● | ● |
4 | Die Luftfeuchtigkeit | ● | ● |
5 | Die Ruhe, der Schutz vor Lärm | ● | ● |
6 | Die Raumtemperatur, wenn im Sommer viele Gäste kommen | ● | ● |
7 | Die Möglichkeit, Türen und Fenster offen zu lassen | ● | ● |
Lösungen: 1+, 2-, 3+, 4-, 5+, 6-, 7-
4. Wortschatz/Strukturen:
Vergleichen.
Die nächtliche Ruhe ist angenehmer.
Die Luft ist besser als in einem anderen Haus.
Die Luftfeuchtigkeit ist so niedrig wie in einem anderen Haus.
a) Welche Wörter gehören zusammen? Verbinden Sie:
1 | gut | a | angenehmer |
2 | angenehm | b | besser |
3 | viel | c | frischer |
4 | frisch | d | größer |
5 | niedrig | e | höher |
6 | hoch | f | mehr |
7 | teuer | g | niedriger |
8 | groß | h | teurer |
Lösung: 1b, 2a, 3f, 4c, 5g, 6e, 7h, 8d
b) „als" oder „wie"? Ergänzen Sie bitte:
1. Ein großes Haus ist teurer _____ ein kleines.
2. Die Energiekosten in einem normalen Haus sind höher _______ in einem Passivhaus.
3. Diese Wohnung ist so groß ____ deine.
4. Die Luft in den Bergen ist frischer ___ in der Stadt.
5. Dieses Fahrrad kostet fast so viel ____ ein kleines Auto!
Lösung: 1. als, 2. als, 3. wie, 4. als, 5. wie
Spracovala A. Pritchard-Smith
5. Quizfrage:
Welcher Grammatikbegriff ist das Gegenteil von „Passiv"?
a) Perfekt B
b) Partizip A
c) Aktiv E
6. Lerntipp:
Entscheiden Sie sich, ob Sie in einem Passivhaus wohen wollen oder nicht. Notieren Sie Ihre Argumente für Ihren Standpunkt (pro oder kontra). Welche dieser Argumente finden Sie im Text? Sie lernen im Text nur bestimmte Informationen zu suchen, also selektiv zu lesen. Wie sind sie formuliert? Lernen Sie diese Formulierungen.
7. Dialog: Ein Zimmer mieten
Jakob: Hallo Barbara, ich bin der Jakob.
Barbara: Hallo.
Jakob: Ich hab gehört, du würdest gern ein Zimmer mieten in meiner Wohnung.
Barbara: Ja deshalb bin ich hier, ja.
Jakob: Darf ich dir vielleicht einmal die ganze Wohnung zeigen, damit Du siehst worum´s geht.
Barbara: Mhm ja, auf jeden Fall bitte.
Jakob: Okay. Wir sind jetzt in der Küche. Hier haben wir einen grünen Innenhof und man kann gemütlich im Garten sitzen.
Barbara: Das ist supe, ja, und wo ist mein Zimmer?
Jakob: Das ist hier hinten, wenn du bitte mitkommst?
Barbara: Mhm.
Jakob: Dieses große Zimmer.
Barbara: Wow, das is wirklich super. Das ist total groß und außer dir, wer wohnt noch in der Wohnung?
Jakob: Sonst wohnt niemand hier.
Barbara: Aha, das heißt, wir wär'n zu zweit.
Jakob: Ja.
Barbara: Und ich hab auch zwei Katzen. Wär' das ein Problem für dich?
Jakob: Hm. Das Problem ist, dass ich auf Katzen allergisch bin.
Barbara: Ay, das is wirklich ein Problem. Naja, da könnt ich mir noch was überlegen. Und wie is das, ich bin auch Raucherin. Soll ich da rausgehen oder rauchst du auch?
Jakob: Nein, das ist kein Problem. Ich rauch' selbst gerne und viel.
Barbara: Aha, das is sehr gut, ja. Na, das Zimmer ist wirklich wunderbar, also es gefällt mir total gut, aber du hast geschrieben, dass es € 300 kosten soll im Monat.
Jakob: Ja, das is fix.
Barbara: Ich kann nur € 250 im Monat ausgeben. Können wir über den Preis noch ein Mal reden oder nicht?
Jakob: 300 sind schon fix. Allerdings ist das mit Strom und Gas schon.
Barbara: Ich habe eigentlich mit € 250 inklusive Nebenkosten gerechnet.
Jakob: Das geht sich für mich dann nicht aus, das tut mir leid.
Barbara: Pah, weißt du die Wohnung - also es gefällt mir total gut - und ich muss mir das überlegen. Kann ich dich morgen anrufen?
Jakob: Okay das ist kein Problem.
Audio: der Dialog
Audio: Konversationsübung
© Österreich-Institut
Autor: Annemarie Pritchard-Smith