
Es gibt auf dieser Welt viele Kinder, die unterernährt, ungebildet und ausgenutzt werden. Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF hat auf dem Weltgipfel einen Plan vorbereitet, was für sie gemacht werden kann. FOTO – REUTERS
NEW YORK – Der zweite Weltkindergipfel ist bei den Vereinten Nationen in New York offiziell eröffnet worden. Es ist die wichtigste internationale Konferenz über Kinder der Welt seit mehr als einem Jahrzehnt. Das drei Tage dauernde Treffen von Staatschefs und Regierungsvertretern aus 188 Ländern soll die Weichen für bessere Lebensbedingungen der rund 2,1 Milliarden Kinder und Jugendlichen weltweit stellen. Die Delegierten wollen einen weltweiten Aktionsplan erarbeiten, der einen besseren Schutz und Erziehung der Kinder gewährleistet. Hauptthemen des „Weltkindergipfels“ sind die Kinderarbeit, der Einsatz von Kindern in militärischen Konflikten, die Kinderprostitution und die Situation der Aids-Waisen. UN-Generalsekretär Kofi Annan forderte Bildung und Gesundheit für jedes Kind dieser Welt. 1990 waren die UN-Mitgliedsstaaten das letzte Mal zusammengekommen, um über die Rechte der Kinder zu diskutieren. „Kinder haben es besser als vor zehn Jahren“ sagte die Direktorin des UN-Kinderhilfswerks (UNICEF), Carol Bellamy. Mehr Kinder als je zuvor besuchen eine Schule, Kinderlähmung wurde erfolgreich bekämpft und es sterben drei Millionen Kinder weniger pro Jahr als noch 1990. Trotzdem ist die Lage der Kinder dieser Welt statistisch betrachtet alles andere als rosig: Von mehr als zwei Milliarden Kindern weltweit sind 150 Millionen unterernährt. 120 Millionen Kinder erhalten keine Schulbildung. Elf Millionen Kinder sterben vor ihrem fünften Geburtstag. 300.000 Kinder müssen als Soldaten kämpfen. Gemeinsam mit prominenten Persönlichkeiten wie Bill Gates, Harry Belafonte, Roger Moore und dem osttimorischen Friedensnobelpreisträger Bischof Carlos Belo verfolgen auch 400 Kinder die UN-Sonderversammlung. Neben 3.000 offiziellen Delegierten nehmen auch ebenso viele Vertreter von Nichtregierungsorganisationen am Weltkindergipfel teil. Die deutsche Delegation wird von Bundesfamilienministerin Christine Bergmann geleitet. Darüber hinaus zählen Vertreter des Auswärtigen Amtes, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, des Arbeitsministeriums sowie der Kinderkommission des Bundestages und Nichtregierungsorganisationen zur Delegation.
dpa, AP