
Jan Koller aus Borussia Dortmund wird nach der Niederlage vom Torwart Jens Lehman getröstet. FOTO – TASR/AP
ROTTERDAM – Drei Abwehrpatzer, die zu Gegentoren führen, sind auch für eine bestens spielende Mannschaft nicht wettzumachen. Und so blieb für Borussia Dortmund der Traum unerfüllt, vier Tage nach dem Gewinn der deutschen Fußballmeisterschaft am Mittwochabend in Rotterdam auch den Uefa-Cup zu erobern. Mit 2:3 (0:2) unterlag die Mannschaft von Trainer Matthias Sammer vor 46.000 Zuschauern in Rotterdam der einheimischen Feyenoord-Elf. Zum zweiten Mal nach 1974 gewann der niederländische Klub den Uefa-Pokal. Die Dortmunder spielten erfrischenden Angriffsfußball. Es war nicht zu erkennen, dass sie im Rotterdamer Stadion eigentlich eine Auswärtspartie bestritten. Doch sie leisteten sich auch unverständliche Schaltpausen in der Abwehr. Gleich drei hintereinander nach reichlich dreißig Minuten. Drei Dortmunder vertändeln den Ball in einer harmlosen Situation – und Jürgen Kohler bringt und wird das größte Opfer in diesem Finale. Der Verteidiger hält im letzten Spiel seiner Karriere als letzter Mann den energisch zum Tor drängenden Dänen Tomasson. Das gibt Rot für Kohler wegen Notbremse und Strafstoß. Den nutzt van Hooijdonk zur 1:0-Führung (33.). 17 Minuten später tritt van Hooijdonk zu seinem zweiten Freistoß an. Nachdem er den ersten (19.) an den Pfosten setzte, verwandelt er diesmal sicher ins linke untere Eck – 2:0. Kohlers Missgeschick hatte Borussia nichts ausgemacht. Auch nach der Pause stürmte Borussia weiter. Und in der 47. Minute wurden die Bemühungen der Mannschaft von Trainer Matthias Sammer belohnt. Amoroso nutzte den Strafstoß nach einem Foul an ihm zum Anschlusstreffer. Neue Hoffnung keimte, doch nur drei Minuten lang. Ein Steilpass fliegt über den im passiven Abseits stehenden van Hooijdonk hinweg, Dortmund wartete vergebens auf den Pfiff – Tomasson erlief den Ball – 3:1. Aber die Borussia gab nicht auf. Alle eingesetzten Spieler kämpften, liefen, spielten bravourös. Und trafen noch einmal ins Tor. Koller gelang ein wunderschöner 22-Meter-Schuss zum 2:3 (58.). Am Schluss wurde nur noch im Feyenoord-Strafraum gespielt. Sogar Torwart Lehmann drängte mit in den Angriff – es half nicht mehr. aus: DW