London - Um einer drohenden Staatskrise um das Königshaus vorzubeugen, hat Thronfolger Prinz Charles jetzt eine Untersuchung des St. James‘s Palastes angeordnet. Es ist sein eigener Dienstsitz, um den sich einige der schmutzigsten Gerüchte ranken, die in den letzten Tage ans Licht gekommen sind. Entsprechend geht es bei der Skandalgeschichte, auch nicht mehr nur um die Enthüllungen des früheren Butlers von Prinzessin Diana, Paul Burrell, sondern um die Monarchie selber, ihre Amtsführung und ihr angeschlagenes Ansehen.
Charles zog aber gleichzeitig schärfste Kritik auf sich: Denn an die Spitze der Untersuchung bestellte er nicht etwa eine unabhängige Person von außerhalb, sondern seinen eigenen Privatsekretär und „Stabschef“, den 52-jährigen Sir Michael Peat. Kritiker sprechen schon jetzt von einem „Reinwaschunternehmen“, dem jede Glaubwürdigkeit fehle.
Die Vorwürfe an den St. James‘s Palast jedenfalls haben es in sich. 1989 und noch einmal danach soll ein enger Adlatus des Prinzen einen anderen Bediensteten homosexuell vergewaltigt haben. Der Vorgang wurde schlossintern niedergeschlagen. Das vermeintliche Opfer, George Smith, ein ehemaliger Falkland-Kämpfer, wurde mit 38 000 Pfund abgefunden und aus den Diensten entlassen.
Des weiteren wird einem engen Mitarbeiter von Prinz Charles, Michael Fawcett, vorgeworfen, Geschenke, die der Thronerbe auf seinen Auslandsreisen zu erhalten pflegt, regelmäßig auf dem Londoner Sammlermarkt verscherbelt zu haben. Last but not least steht die Frage im Raum, ob Prinz Charles selber in den Prozess um Butler Burell eingegriffen hat. Und das alles soll der hausinterne Sir Michael klären wollen? Die Zweifler sind nicht überzeugt. Die Welt