GENF – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ein weit gehendes Werbeverbot für Tabakwaren und weitere Maßnahmen gegen das Rauchen verabschiedet. Mit tosendem Applaus nahmen die Delegierten in Genf die Anti-Tabak-Konvention an. Die neuseeländische Gesundheitsministerin Annette King sagte, allein während der vierjährigen Verhandlungen über das Abkommen seien 20 Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens gestorben.
Nach der Konvention sollen die Mitgliedsstaaten die Werbung für Tabakprodukte verbieten oder zumindest einschränken, falls ein Verbot nach ihrer Verfassung nicht möglich ist. Die Gefahren des Passivrauchens sollen durch schärfere Kontrollen der Luft in Gebäuden gemindert werden. Die auf Zigarettenschachteln abgedruckten Gesundheitshinweise sollen mindestens die halbe Oberfläche einer Schachtel einnehmen und könnten durch Bilder von geschädigten Lungen ergänzt werden. Die Konvention tritt allerdings erst in Kraft, wenn sie von mindestens 40 der 192 WHO-Mitgliedsstaaten ratifiziert wird. Die japanische Regierung, die Anteile am Tabakkonzern Japan Tobacco International besitzt, hatte sich, wie die US-Regierung, lange widersetzt. Vor allem Entwicklungsländer hatten für die Anti-Tabak-Konvention plädiert, da die Tabakindustrie versuche, in den armen Ländern neue Märkte zu erschließen.
aus: Die Welt